Männer haben es viel leichter, als wir Frauen. Was auch immer wir tun, irgendjemand beobachtet uns und beurteilt uns. Also gibt es einen klaren Auftrag: Gut aussehen und den Beobachtern nichts geben, das sie kritisieren könnten. Dabei muss ich gestehen, dass ich es nicht so schlimm finde, wenn mich ein Mann ansieht. Ehrlich gesagt finde ich es sogar gut, wenn er mich mit den Augen auszieht und sich ein paar spannende Gedanken darüber macht, wie ich wohl aussehe und mich anfühle, wenn die Hüllen fallen. Das ist vielleicht mal ein anderes Thema, aber heute möchte ich mal über dieses Aussehen nachdenken. Konkret geht es um die Waist to Hip Ratio. Wer das nicht kennt, dem erkläre ich das gerne. Es wird der Umfang der Taille und der Umfang der Hüfte gemessen. Wenn das Verhältnis dann kleiner als 0,8 zu 1 ist, dann passt alles. Was soll ich sagen. Ich liege darüber. Was heißt das jetzt für mich und wie gehe ich damit um?
Das macht mich heiß
Was man nicht weiß, das macht einen nicht heiß, sagt das Sprichwort. Dumm, dass ich heute zum Maßband und zum Taschenrechner gegriffen habe. Jetzt weiß ich, welche Waist to Hip Ratio ich habe und sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich arbeite daran, dass meine Taille schmäler wird, oder ich sorge dafür, dass meine Hüfte mehr Umfang bekommt. Ein ordentlicher Po ist durchaus etwas Nettes, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es hinbekomme, dass nur diese, meine Schokoladenseite breiter wird. Ich fürchte, wenn ich beginne, für die gute Sache Fett einzulagern, dann wird sich das auch weiter oben, nämlich an der Taille ablagern. Damit wäre die Aktion dann ein Nullsummenspiel und ich wäre wieder da, wo ich jetzt bin. Ein Dilemma, das ich irgendwie lösen muss!
Perfekter Körper
Fangen wir mal ganz am Anfang an. Gibt es einen perfekten Körper? Ich sehe mir doch gerne mal ein paar Männer an und wenn ich möchte, dann finde ich bei jedem einzelnen etwas, das ich nicht perfekt finde. Natürlich bin auch ich alles andere als perfekt. Aber ist es gut, Perfektion anzustreben? Will ich eigentlich perfekt sein? Ich bin absolut nicht der Typ dafür. Ich hatte noch nie Ambitionen, mich an Barbie zu messen. Zum Glück bin ich natürlich und so wie ich bin. Es ist ja auch nicht so, dass ich einen Bauchansatz hätte. Nein, ich bin mit meiner Taille und meiner Hüfte auch ganz zufrieden. Mein Bauch ist muskulös, meine Wirbelsäule hat die richtige Krümmung, um meinen Po hervorzuheben. Der ist fest und klein und so, wie er mir gefällt. Bleibt nur, dass ich nachgemessen habe und sich ergeben hat, dass meine Maße nicht vermuten lassen, dass ich attraktiv bin.
Die Natur der Sache
Wenn man sich einschlägige Filmchen ansieht, dann sieht man allerhand Silikon und Make-Up, das da in die Kamera geschwungen wird. Ich hab auch nichts dagegen, wenn eine Frau meint, die braucht ein paar ordentliche Körbchen. Aber jetzt mal ehrlich, Jungs: Gefällt euch das? Es gibt doch die Schwerkraft und bei Frauen, die älter als 16 sind, darf man nicht erwarten, dass die Brust waagrecht nach vorne absteht. Aber das ist doch herrlich so! Meine Brüste liegen gut in der Hand, sind aber trotzdem weich. Man kann sie kneten und drücken und muss keine Angst haben, dass ein Silikonsack platzt. Bei manch einer Darstellerin bin ich da nicht so sicher, ob sie Berührungen gut fühlt. Schließlich sind die armen Brüste auf ein Maximum gedehnt.
Gut in der Hand
Ich bin ja auch nicht auf der Suche nach dem besten Stück in XXL. Der alte Spruch, dass die Technik wichtiger ist, ist durchaus wahr. Meiner Erfahrung nach gibt es da durchaus Unterschiede bei den Männern, die durchschnittliche Ausmaße mitbringen. Je mehr Umfang der Herr zu bieten hat, umso weniger wichtig wird es aber auch, was er damit tut. Aber guter Durchschnitt ist völlig in Ordnung für mich. Ich war bisher noch nie enttäuscht. Warum also sollte man die natürlichen Gegebenheiten bei der Partnerin, oder dem Partner nicht so mögen, wie sie gewachsen sind. Meine Brüste fühlen sich gut an und sie sehen auch gut aus. Warum sollte ich daran etwas ändern? Genauso ist es mit meiner Waist To Hip Ratio.
Sanduhr
Nicht jede Frau muss aussehen, wie eine Sanduhr. Ich bin eine, die eben nicht so aussieht und die das auch nicht anstreben will. Mein Körper ist insofern perfekt, als er für mich perfekt passt. Ich fühle mich darin wohl und kann alles tun, was ich tun möchte. Auch mein Schatz fühlt sich darin übrigens sehr wohl. Was sollte besser werden, wenn ich meinen Körper so umbaue, dass er dem Verhältnis entspricht? Also bleibt mein Po und meine Taille so wie sie sind. Auch meine anderen Körperteile werden so bleiben. Ich mag mich und ich mag meinen Körper!
Weiter gehts
Der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich an allem, also auch an mir. Es ist also zu befürchten, dass die Schwerkraft, wenn sie noch ein paar Jahre an einigen meiner Körperregionen zieht, irgendwann Erfolg haben wird. Aber nicht einmal das finde ich schlimm. Wenn es so weit ist, dass mein Bindegewebe nachgibt und die ersten Falten zu sehen sind, dann bin ich bereit, das so anzunehmen. Schließlich ändere ich mich ja nicht. Ich werde immer noch die sein, die ich heute bin. Und wenn Männer das können, dann kann ich das auch. Dann werde ich einfach den körperlichen Verfall durch einen Ausbau meiner Technik kompensieren und meinen Schatz mit ungeahnten Praktiken um den Verstand bringen. So bin ich ziemlich sicher, dass ich ihn auch noch in ein paar Jahrzehnten bei der Stange halten kann. Zumindest, wenn sein körperlicher Verfall das noch zulässt. Aber auch damit hatte ich noch nie ein Problem. Ich bekomme das auch ohne blaue Pillen hin.